Vortrag von Michael Tarazi in Boulder, CO

Am 12. April 2007 organisierte das "Rocky Mountain Peace and Justice Center" zusammen mit der
"Coalition for Justice in Palestine" einen Vortrag des palästinensisch-stämmigen Amerikaners und
Harvard-Absolventen Michael Tarazi zum Thema "Israeli strategy and "peace" negotiations - an
insider's view" an der University of Colorado, Boulder.

Tarazi ist ein ausgezeichneter Rhetoriker, der es wunderbar verstand, Fakten so zu verdrehen und
zu verändern, wie sie ihm gerade ins Konzept passten. Er plazierte sämtliche Schuld auf Israels
Schultern und vertrat die Ansicht, alle Friedensverhandlungen seien an Israel gescheitert, weil
Israel, im Gegensatz zu den Palästinensern nicht an Frieden interessiert sei. Er sprach über
palästinensische Flüchtlinge, aber nicht über jüdische. Er versuchte, Zionismus als "rassisitische
Ideologie" hinzustellen und erwähnte "zufällig" die große nicht-jüdische Minderheit in Israel
nicht. Er sprach über den "toleranten" palästinensischen Nationalismus und vergaß zu erwähnen,
dass die meisten Christen es in den Palästinensergebieten nicht mehr aushalten. Das sind nur
einige Beispiele aus einer langen Liste.
Das Publikum war bestand größtenteils aus Freunden Tarazis und so bestärkten sich die meisten
nur gegenseitig in ihren Ansichten und lobten sich selbst und einander ohne Unterlass. Kritiker
wurden als verblendetet, lernunwillige Lobbyisten bezeichnet, hierbei wurde die Grenze zum
Antisemitismus mehr als einmal überschritten.

Tarazi selbst war herablassend und überheblich gegenüber den wenigen Kritikern und seine
Lösung des Konflikts ist ein gemeinsamer Staat für Israelis und Palästinenser, wohl wissend,
dass das am Ende auf einen palästinensischen Staat hinaus laufen würde. Tarazi ist nicht pro-
Frieden oder auch nur pro-palästinensisch, er ist einfach nur anti-Israel. Ein sehr frustrierender
Abend.