Konzert Dezember 2004
Unvergessliches Konzert (Sonntag, 05. Dezember 2004
"Das heutige Zusammentreffen führen wir vor dem jüdischen Fest Chanukka durch" , - sagte der Leiter des Clubs "Schalom", als er diesen musikalischen Abend eröffnete.
Der Auftritt des Männerchores " Drushba" ( Freundschaft ) der Veteranen der Jüdischen Gemeinde der Stadt München war ein weiterer kultureller Höhepunkt im Leben der Jüdischen Gemeinde Regensburg. Obwohl die Verhandlungen mit der Chorleiterin Tamara Oumanskaja den angenehmsten Eindruck hinterließen und das Programm zweifelllos interessant und abwechslungsreich schien, blieben zuerst noch Zweifel. Doch das Konzert übertraf dann alle Erwartungen.
Schon nach den ersten Akkorden entstand zwischen den Zuhörern und dem Chor eine Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses. Vor dem Publikum standen Sänger im Konzertfrack, deren Alter wir nicht einschätzen konnten.
Der hervorragende Musikant und Pianist Igor Brouskin, der uns mit seiner Virtuosität und seiner Fähigkeit, Sänger zu schaffen, beeindruckte, begrüßte zunächst das Publi- kum und stellte die Mitglieder des Chores vor. Zweifelsohne musste die Chorleiterin Tamara Oumanskaja viel Mühe aufwenden, damit die Lieder auf einem guten professionellen Niveau aufgeführt werden konnten. Denn vor uns stand ein Veteranenchor, dessen Mitglieder im Alter von 60 bis 80 Jahren sind.
Das Publikum "stöhnte" vor Entzücken. Die Zuhörer waren vollauf begeistert : von der Qualität der Aufführung der insgesamt 28 schwierigen Stücke, von dem Können der Solisten des Chors, S. Brandobovski, A. Savine, V. Shatskiy, V. Goldberg, I. Rinberg, D. Kaplun. Wir hörten die verschiedensten Werke in mehreren Sprachen; und dabei wurden die Texte einiger Lieder sehr gekonnt von einem der Solisten des Chors, Aizik Chvartsman, aus dem Jüdischen ins Russische ubertragen. Wir hörten den "Jägerchor" aus der Oper "Freischütz" von Carl Maria von Weber, das sehr beliebte Volkslied "Kalinka", viele uns aus der Kindheit bekannte und beliebte Jüdische Lieder: "Papirosy", "Tumbalalajka", "Mamele", "Izek", "Es der Rebe tanzt", israelische Lieder: " Hevenu Schalom alechem , " Yerushalaim", " Hallelujah", " Lechaim" und viele andere.
Neben den wohlbekannten russischen und jüdischen Klängen sang der Chor auch einige amerikanische Melodien ( wie: "O when the saints go marching in", " Go down Moses", " Hello Dolly") zu Ehren einiger englischer Zuhörer, und dann den grossartigen Gefangenen-Chor aus Nabucco von Verdi ( " Teure Heimat, wann seh’ ich Dich wieder").
Aufgelockert wurde das Konzert durch kleine Geschichten, die der Pianist des Chores zwischen den einzelnen Liedern erzählte. Uns gefiel dabei besonders die Geschichte, dass nach einem Konzert einmal ein deutscher Zuhörer verwundert sagte, er habe nie gedacht, dass Russisch so sehr dem Deutschen ähnlich sei. Die Erklärung: Der Chor hatte jüdische Lieder gesungen.. !
Nach dem Konzert wollte der Applaus nicht enden. Das faszinierte Publikum, das eine gute Portion positiver Emotionen bekommen hatte, wollte sich noch lange nicht vom lieb gewonnenen Chor trennen.
Wir möchten nochmals allen Sängern des Chors, die ihr Alter und ihre Krankheiten vergaßen, und der bezaubernden Chorleiterin für das große Vergnügen, das sie uns bereitete, und die Lebensfreude, die an das Publikum weitergegeben wurde, danken. Sie hätten sehen müssen, wie glücklich die Gesichter der Anwesenden waren und wie viel Dankbarkeit sie dem Chor entgegen brachten " "Sie haben uns das Leben zurückgegeben ! ", " Grossen Dank ! ", " Kommen Sie wieder ! "
Wir wünschen dem Chor schöpferische Erfolge und unvergessliche Gastspiele !
Vladimir Barskiy, der Leiter des Clubs "Schalom".
Dr. Roland Hornung, Professor der Regensburger Universität.